Simply Needles – Müll ist nicht gleich Müll

Wenn man das Internet durchstöbert, findet man so einige schöne Dinge. Besonders schön ist es immer, wenn man auf Produkte stößt, die durch ihre Besonderheit glänzen und eine Geschichte in sich tragen. So sind wir diesmal auf Accessoires gestoßen, welche aus Verpackungen gefertigt werden.

Not macht erfinderisch

Britta Rook entstammt einer einfachen Arbeiterfamilie, in der bereits ihre Großmutter das Haushaltsgeld mit Handarbeiten aufbesserte. Ihre Eltern arbeiteten (kaputte) Dinge um und auf und machten sie wieder nutzbar. Ihre Mutter nähte und ihr Vater schraubte und reparierte, sodass sie bereits von klein auf etwas über harte Arbeit lernte. Um das zu besitzen, was sie sich wünschte, sich jedoch nicht leisten konnte, legte sie selbst Hand an. Sie fertigte sich Schmuck aus Fimo-Knete, strickte sich Pullover.

Taschen aus „Müll“

Zwar war sie schon in ihrer Kindheit ein Mensch der Kreativität, allerdings entsprang die Idee des Upcyclings mehr einer finanziellen Notlage. In Schweden wird diese Art der Neuverwertung von Müll bereits seit knapp 30 Jahren betrieben.

Nutzen, was vorhanden ist

In dem – wie sie es zu sagen pflegt – „Ghetto“, in dem sie wohnt, gab es jede Menge Müll. Da dies die einzigen Materialen waren, welche sie nutzen konnte, begann sie diese zu Shoppern zu verarbeiten. Das verwendete Material ist beständig und hält einiges aus, während Leder und Stoff bei hoher Luftfeuchtigkeit anfangen zu verrotten.

An den Mann bringen

Den Verkauf begann sie auf einem Trödelbasar, wo sie auch auf die Idee gebracht wurde, kleinere Accessoires wie Kosmetiktaschen und Geldbeutel zu nähen. Ihr Fleiß zahlte sich aus: Ihre Produkte wurden stetig beliebter und ihr Erfolg wird mittlerweile von einem anhaltenden Interesse an ihren Produkten gekürt.“

Werte fürs Leben

Die Werte, die sie durch ihre Arbeit und den damit verbundenen Kontakt mit Menschen erlangt, sind unbezahlbar. Von sich selbst sagt sie, dass sie dadurch mehr gelernt habe als zu Schulzeiten. Als ihre Nähmaschine den Geist aufgab, spielte sie mit dem Gedanken alles hinzuschmeißen. Glücklicherweise gelangte sie kostenlos an eine alte Nähmaschine, welche für ihre Anforderungen genau richtig war.

Up to today

Mithilfe der ständigen Anregungen durch Kunden kann sie stets etwas Neues schaffen  und sich nach den den Wünschen ihrer Kunden richten. Über ihren DaWanda Shop kann man beispielsweise folgende Produkte ergattern:

• Shopper
• Geldbörsen und Portemonnaies
• Handysleeves
• Uvm.

Zudem ist es möglich Sonderanfertigungen zu bestellen.

Nachhaltigkeit geht uns alle an

Für die Berlinerin sammeln mittlerweile zwei Grundschulen die Capri Sonnen Verpackungen. Im Gegenzug dazu stellt sie ihnen kleine Börsen für Schulbasare zur Verfügung.

Müll heißt nicht gleich Müll. Es ist schön, dass es so kreative Köpfe wie Frau Rook gibt, die uns wieder einmal zeigt, dass man auch kleine Dinge schätzen sollte und nicht alles im Müll landen muss.